Eine sorgfältige Patientenauswahl und Begleitung während der Startphase sowie eine gute Nachversorgung sind bei der TAI essenziell, um ein optimales Ergebnis und langfristige Therapietreue zu erreichen.
Stuhlinkontinenz und chronische Verstopfung können durch viele Krankheiten und Umstände verursacht werden. Mögliche Ursachen sind unter anderem:
- Neurogene Darmfunktionsstörungen, z. B. bedingt durch Querschnittlähmung, Spina bifida, Multiple Sklerose (MS), die Parkinson-Krankheit oder auch einen Schlaganfall
- Funktionelle Störungen, wie z. B. Entleerungsstörungen und Slow Transit Constipation (schwere Darmträgheit)
- Funktionsstörungen des Beckenbodens, z. B. durch Prolaps oder Verletzung des Rektums unter der Geburt
- Postoperative Komplikationen, wie z. B. das LARS
- Medikamente: übermäßige oder nicht ausreichende Einnahme von Darmmedikamenten, aber auch Nebenwirkungen von Arzneimitteln, die gegen andere Erkrankungen eingenommen werden. Nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel können ebenfalls die Darmfunktion beeinträchtigen
Ob eine TAI begonnen wird, entscheidet sich in erster Linie nach diagnostischer und anamnestischer Abklärung. Dennoch sind eine sorgfältige Patientenauswahl und Begleitung des Einübungsprozesses sowie eine gute Nachbetreuung essenziell für ein optimales Ergebnis bei der TAI und eine langfristige Therapietreue der betroffenen Person.
Ob ein Patient die Kriterien für die TAI erfüllt, entscheidet das ärztliche Fachpersonal. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Kontraindikationen vorliegen. Die Kontraindikationen für eine TAI finden Sie in der Gebrauchsanweisung.
Darüber hinaus ist das ärztliche Fachpersonal verpflichtet, entsprechend den klinischen und örtlichen Gegebenheiten sämtliche Vorabtests durchzuführen und über die TAI aufzuklären.
Der richtige Umgang mit den Erwartungen der zu behandelnden Person an die Therapie ist ebenfalls sehr wichtig. Betroffene Personen müssen darüber aufgeklärt werden, dass sich die Problematik mit einer TAI nicht einfach wegzaubern lässt: Der Erfolg stellt sich mit einer regelmäßigen Anwendung allmählich ein. Bis zu einer effektiven Anwendung der Therapie können bis zu 12 Wochen vergehen. So lange kann die Beratungs- und Eingewöhnungszeit dauern. Setzen Sie realistische Ziele und messen und bewerten Sie das Ergebnis, zum Beispiel mit Hilfe eines Tagebuchs oder eines Fragebogens (bzw. Scoring-Systeme).